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Reinterpreting: Josef Hoffmann heute

AREAacz

Josef Hoffmann (1870 - 1956) war weit mehr als "nur" Architekt. Vielmehr wollte er jedem Gegenstand funktionelle Schönheit verleihen.

Im NDU-Workshop "Reinterpreting Hoffmann" hatten Studierende aus Österreich und der Tschechischen Republik die Möglichkeit, gemeinsam einen neuen Zugang zum kulturellen Erbe Hoffmanns zu schaffen und zeitgemäß auf sein Werk zu reagieren.

Das Projekt 2019 - 2022

Im September 2022 präsentierte das Josef Hoffmann Museum in Brtnice Projekte von Student*innen, die zuvor in zwei Workshops entstanden waren und mit einem neuen, zeitgenössischen Blick auf Josef Hoffmanns kulturelles Erbe reagierten. Zu sehen waren neun Konzepte für Vermittlungsprogramme, Sitzmöbel, die Hoffmanns Designdenken reflektieren, sowie Entwürfe für den Garten und den Vorplatz des Josef Hoffmann Museums, die im Rahmen des MAK Design Camps (2018/19) entwickelt wurden. 2022 folgte der Workshop Reinterpreting Hoffmann an der New Design University St. Pölten (NDU): Aus einer digitalen und analogen dreidimensionalen Interpretation von ausgewählten Musterentwürfen Hoffmanns entstanden maskenartige Objekte. Nach der Präsentation im Stadel des Museums werden die Entwürfe in die Sammlung in Josef Hoffmanns Geburtshaus aufgenommen.

Die Idee zu einem MAK Design Camp im Josef Hoffmann Museum war im Rahmen des Ende 2019 abgeschlossenen INTERREG-Projekts Bilaterale Designnetzwerke. Designinnovationen von der Moderne um 1900 bis zur Digitalen Moderne entstanden. Ziel des Artists-in-Residence-Programms, das von Stefan Moritsch, New Design University St. Pölten (NDU), geleitet wurde, war es, einen neuen Zugang zu Hoffmanns kulturellem Erbe in Brtnice zu schaffen und die Funktion seines Geburtshauses als Ort der Kreativität wiederzubeleben. Ideen für ihre Konzepte konnten ausgewählte Studierende aus Tschechien und Österreich während eines einwöchigen Aufenthalts in Brtnice sammeln. Die ausgeführten Projekte wurden bereits im Oktober 2019 im MAK gezeigt.

Bei einem heuer veranstalteten Folgeworkshop an der NDU und im Josef Hoffmann Museum untersuchten die Studierenden aus St. Pölten und Brno/Brünn den Formenkanon und die Gestaltungs- und Herstellungsprozesse von Hoffmanns Musterdesigns. Auf handwerklicher Ebene und mithilfe modernster Medien (3D-Druck, Silikonformen, Film, Virtual Reality) erweiterten sie das Musterdesign und transformierten es in die Gegenwart.

Die Workshops wurden im Rahmen der Projekte ATCZ143 Bilaterale Designnetzwerke und ATCZ264 JH Neu digital / Nově digitální, INTERREG Österreich – Tschechische Republik mit finanzieller Unterstützung des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung durchgeführt.

 

Ausstellung noch bis Ende Oktober 2022

Die Schau 15 JAHRE JOSEF HOFFMANN MUSEUM, die einen Rückblick auf die Ausstellungen der vergangenen Jahre bietet, kann noch bis Ende Oktober 2022 in Brtnice besichtigt werden

Weitere Informationen zum Josef Hoffmann Museum, einer gemeinsamen Expositur der Mährischen Galerie in Brno und des MAK Wien finden Sie hier.

Text: MAK Museum für angewandte Kunst