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Feier der Vielfalt

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Das Kulturfestival der Thayavölker hat fulminant seine Vielfalt UND die Erscheinung des neuen Buches "Lexikon der Vergangenheit" gefeiert!

 

Národy Podyjí - Festival der Thayavölker

1999 hat spontan eine Gruppe von Freunden, Nachbarn, Ausländern und tschechischen Emigraten den Verein der Thayavölker gegründet und das engagierte Team und viele Personen die mit der Stadt Mikulov verbunden sind veranstalten bis heute das bekannte Festival - Národy Podyjí!
Von 15.bis 17. Juli wurde wieder ein fulminantes Fest mit einem vielfältigen Programm in Mikulov gefeiert.

Auch in diesem Jahr sind die „Thayavölker“ vom Weltgeschehen beeinflusst. Vor dem Hintergrund der Ereignisse der letzten Wochen engagieren sich die Mitglieder des Vereins für die neu angekommenen Bürger und Bürgerinnen aus der Ukraine und bieten ihnen neben persönlicher und materieller Hilfe auch eine Vernetzung mit der Stadt Mikulov und ihrem kulturellen Leben. In diesem Sinne hat man sich im diesjährigen Programm bemüht den Menschen, die in diesen Tagen in der Stadt Zuflucht finden, so viel Raum wie möglich geben.

Der runde Tisch am Freitag war einem tschechisch-österreichischen Projekt gewidmet, das sehr eng mit Mikulov verbunden ist, nämlich der Präsentation einer neuen Publikation mit dem Titel „Lexikon der Vergangenheit – Die Gegenwart der südmährischen Denkmäler“. Das Buch wurde vom Regionalmuseum in Mikulov im Rahmen des Projekts I-CULT herausgegeben. Direktor Petr Kubin hat die Publikation zusammengestellt und am Freitag dem interessierten Publikum vorgestellt. In zehn Kapiteln lässt einem das reich bebilderte "Lexikon" in die Vergangenheit, Traditonen und kulturellen Besonderheiten Südmährens eintauchen.  

Das Buch war der Ausgangspunkt für eine interessante Diskussion zur Verbindung von Kultur und Tourismus und deren Situation in Niederösterreich und Südmähren. Petra Korlaar hat unter diesem Thema durch den Abend geführt und den Austausch am Podium mit Marcela Koňáková, (Director of the Tourist Information Centre Mikulov), Martina Grůzová (Director of the Tourism Centre - South Moravia), Christa Zahlbruckner (Museumsmanagement Niederösterreich) und Petr Kubín (Director of the Regional Museum in Mikulov) moderiert.
Die zahlreichen Anknüpfungspunkte in der Folge mit dem Publikum haben zu spannenden Gesprächen in der tollen Atmosphäre der Konvent Gallery geführt.

Das Programm am Freitag wurde mit einer kulinarischen Show des bekannten Influencers Lukáš Hejlík fortgesetzt und endet mit einem Konzert von ANT ATTACK und DJ Kosmonaut auf dem Hauptplatz.

Der Samstag war traditionell der Präsentation von bis zu zwanzig national Küchen der in der Podyjí-Region ansässigen ethnischen Gruppen gewidmet, begleitet von einem ganztägigen Programm mit rund einem Dutzend Musik- und Tanzgruppen aus der Tschechischen Republik und Österreich, aber auch aus der Slowakei, Polen, Serbien usw.
Außerdem stand am Samstag eine Kranzniederlegung für die Opfer ethnischer Intoleranz in Pohořelice, Drasenhofen und Poysdorf auf dem Programm, wobei das Ziel war in diesem Jahr der Präsentation der ukrainischen Kultur einen besonderen Platz einzuräumen.

Den gloreichen Abschluss hat am Sonntag das bekannte „Permanent breakfast“ gemacht, wo bei einem gemeinsames Frühstück für Bewohner und Besucher der Stadt Mikulov in großer Runde gespeist und gefeiert wurde.

Lexikon der Vergangenheit – Die Gegenwart der südmährischen Denkmäler 

Diese Publikation, die das Kultur- und Naturerbe der südmährischen Region dokumentiert, befasst sich in zehn Kapiteln mit der frühesten Besiedlung der Region, mit geistlichen sowie weltlichen Denkmälern, mit der Volkskultur, dem Weinbau und der Weinherstellung, mit technischen und militärischen Denkmälern, mit moderner Kunst sowie mit Natur und Landschaft. Die einzelnen Kapitel – bestehend aus kürzeren Texten, die sich zu einem Mosaik aus Fakten und Geschichten zusammensetzen und durch reichhaltiges Fotomaterial ergänzt werden – stellen die Region Südmähren in ihrem historischen Kontext vor, wie sie vor allem von lokalen Gedächtnisinstitutionen, Denkmälern und Galerien, aber auch von Einzelausstellungen, die von Vereinen oder Privatpersonen eingerichtet wurden, dargestellt wird. Das Buch bietet einen Einblick in den breiten Kontext, der die hiesige Landschaft, ihren Charakter und ihre Bewohner samt deren Traditionen geprägt hat.


Die AutorInnen der Texte sind MitarbeiterInnen von wissenschaftlichen Instituten und die Manuskripte wurden von Petr Kubín lektoriert. Verantwortliche für beinahe alle Fotos, von denen es im Buch fast 450 gibt, ist Jaroslav Prokop, die grafische Gestaltung der Publikation wurde von Karel Haloun bearbeitet. Die Editorin des Buches ist Stanislava Vrbková.
Die tschechische Version ist im März 2022 erschienen, die österreichische Version im Mai 2022 und ab nun im Regionalmuseum Mikulov und beim Museumsmanagement Niederösterreich erhältlich.