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Kleine Museen? Große Möglichkeiten!

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Museen sind Schatztruhen. Sie bewahren alte Dinge, erzählen spannende Geschichten und machen diese erlebbar.

Doch moderne Museen leisten noch viel mehr: Sie kümmern sich um aktuelle Themen wie Barrierefreiheit, Vielfalt und Inklusion. Sie vermitteln greifbare Objekte ebenso wie unser immaterielles Erbe, also Bräuche, Erzählungen und Handwerkstraditionen. 

Unter dem Motto „Museum neu definiert. Im Dialog mit dem kulturellen Erbe“ diskutierten über 150 Museumsfachleute beim 28. NÖ Museumstag am 16. März 2025  über die Aufgaben von Museen in Gegenwart und Zukunft.

Von der Theorie in die Praxis: Beispiele aus regionalen Museen

Museen sind offene Orte der Teilhabe, der Mitwirkung, der Innovation. Wie? Nun, indem sie ihr Publikum fragen, was es wünscht. Ernstgemeinte Wahrnehmung, das ist Teilhabe, meint Melanie N. Lopin vom Stadtmuseum Korneuburg. Aus dieser ergeben sich gleiche Chancen für unterschiedliche Menschen mit verschiedenen Hintergründen und aller Altersstufen.

Auch Julia Schlager vom Museum St. Peter an der Sperr in Wiener Neustadt empfiehlt, mit Besucherinnen und Besuchern durch das Museum zu gehen und ganz offen zu fragen, was sie für einen gelungenen Aufenthalt brauchen. Einfachere Texte oder Audioformate vielleicht?

Brigitte Temper-Samhaber vom Museum Alte Textilfabrik in Weitra sagt überhaupt: „Ein Museum ist per se nachhaltig!“ So ist es die ureigenste Aufgabe von Museen, Dinge zu schätzen und zu bewahren, die woanders keine Verwendung mehr finden. Und auch, Dinge wiederzuverwenden, wie etwa Mobiliar aus vergangenen Ausstellungen. Geringe Budgets erhöhen den Drang zur kreativen Wiederverwertung noch weiter.

Wer macht das alles? Nun, zumeist ehrenamtlich Mitarbeitende. Diese gilt es zu finden und zu motivieren. Dabei ist das Wichtigste, so schildert Martin Krickl vom Museum Lilienfeld, zum Mit-Machen anzuregen, zum gemeinsamen und mutigen Tun. Da darf ruhig auch einmal Neues probiert werden!

Wie stellt man nicht-"greifbare" Themen aus, Handwerkstechniken, Erzählungen oder Bräuche? Dies zeigte Franz Pötscher vom Büro für Ausstellungskonzepte am Beispiel des Blaudrucks im Färberdorf Gutau.

Mut, Selbstbewusstsein und Dialog

Auf diesen drei Säulen ruht der Erfolg eines Museums, meint die Gastgeberin Ulrike Vitovec, Geschäftsführerin des Museumsmanagement Niederösterreich. Gerade kleine Museen haben oft Vorteile: Mit einfachen Strukturen und engagierten Freiwilligen können sie flexibel handeln, neue Ideen umsetzen und Herausforderungen als Chancen nutzen.

"Den Wert eines Museums in der Gesellschaft bestimmt es selbst."

Ulrike Vitovec, Museumsmanagement Niederösterreich

 

Rund 170 Museumsmenschen nützten den Tag zur Information, zum Austausch – und natürlich auch, um Retz und seine Museen kennenzulernen. Bei Führungen wurde nicht nur das sehenswerte Stadtzentrum erkundet, sondern vor allem das Museum Retz und Südmährische Galerie sowie das Fahrradmuseum S'Fahrradl im Schloss mit ihren Sammlungsschätzen.

Impressionen aus den Museen in Retz

Museum Retz und Südmährische Galerie

Fahrradmuseum Retz, "S'Fahrradl im Schloss"